Ich hatte mal wieder Lust auf Wirsing-Rouladen mit Kabeljau und wie immer, je mehr man von den äußeren Blätter abmacht und umso kleiner werden diese und umso schwieriger wird es ein gescheite Roulade zu formen.
Irgendwann hilft dann der Trick, die Blätter überkreuz zu legen auch nicht mehr.
Übrig bleibt ein schönes ‚kleines‘ Köpfchen. Die hellgrüne bis gelbe Farbe macht es besonders appetitlich.
Gut Kohlsuppe oder Wirsing-Fleckerl sind auch nicht zu verachten, aber ich wollte mal was anderes ausprobieren .
Gefüllter Wirsingkopf
… das wäre doch mal was. Also ran an die Buletten. Einkaufen musste ich nichts, von meinem Besuch auf dem hiesigen Markt am Samstag war alles da.

Die Zutaten:
Es gibt keine wirkliche Mengenangaben, da dieses Rezept aus dem Inhalt der großen Vorratskiste zusammengestellt wurde. „Ist-da-muss-weg“ heißt das wohl!
Im Nachhinein habe ich festgestellt, das reicht locker für vier hungrige Personen oder zwei Waldarbeiter 😉!
Zutaten
- ein Wirsingkohl, das Überbleibsel von den Kohlrouladen
- drei oder vier größere festkochende Kartoffel, in grobe Scheiben gehobelt
- ein bis zwei Karotten, in dünne Scheiben geschnitten
- ein große Zwiebel, feingehackt
- Knoblauch grob gehackt
- ein paar Pilze (Champignons, Kräuterseitlinge oder ähnliches) grob zerteilt
- etwas geräucherter Speck
- wenn vorhanden etwas Paprika (Der hier hat praktisch um die Verarbeitung gebettelt. Ich hatte ihn im Gemüsefach trotz der roten Farbe geflissentlich übersehen! Jetzt habe ich ihn ganz verarbeitet.)
- eine Dose Tomaten
- falls frische Tomaten da sind, schälen, achteln und rein damit
- mindestens ein halber Liter Gemüsebrühe, die leckere selbstgemachte.
- ein Becher Sahne
Zubereitung
- das Gemüse, ohne die Kartoffeln, ziemlich klein geschnippelt, in etwas Olivenöl glasig angedünstet.
- Mit etwas Gemüsebrühe aufgegossen und einkochen lassen. Dann den kompletten Inhalt der Tomatendose einrühren und auf kleiner Flamme reduzieren. Würzen mit den Gewürzen aus dem Schränkchen. Vorsicht mit dem Salz!
- Während dessen den Strunk komplett aus dem Kopf herausschneiden.
- Zwei oder drei größere Blätter abnehmen und in die gebutterte Auflaufform legen
- darauf ein Bett aus den Kartoffelscheiben
- darauf kommt der Kohl mit der Öffnung nach oben. Den Kopf platt drücken, um die Zwischenräume zu öffnen. Da kommt die Füllung hinein.
- In die Öffnung etwas von der Gemüsepaste streichen. Daran denken, da ist reichlich Salz drin.
- Also beim weiteren Würzen lieber auf Gewürze zurückgreifen und Salz außen vor lassen
- jetzt in den Kopf die vorbereitete Füllung zwischen die Blätter drücken.
- Langsam wird es eng in der Auflaufform, aber die Füllung muss rein – keine Gnade!
- Ist alles gut verteilt, fehlt noch Flüssigkeit. Hier kommt der Rest der Gemüsebrühe zu Einsatz.
- Deckel drauf. Hier ist eine Glasform wie diese sehr hilfreich.
- Bei 180°C Ober- und Unterhitze 30 Minuten auf dem mittleren Stufe garen.
- Dabei fällt der Kohl zusammen, sodass Platz für die Sahne ist.
- Soweit wie möglich angießen.
- Deckel wieder drauf und weitere 30 Minuten garen.
- Der Reifegrad des Auflaufs lässt sich durch die Glasform gut beobachten.




Ganz wichtig: Da die Füllung der Auflaufform wirklich bis zum Rand geht, ist es ratsam einen Behälter unter die Form zu stellen um eventuellen Überlauf aufzufangen.

Ein Viertel ist eine reichliche Mahlzeit. Saftig und würzig, der Kohl verträgt sich gut mit dem anderen Gemüse.
Guten Appetit!
Übrigens, wenn ihr den Speck weglasst und die Sahne durch Kokosmilch oder Soja-Sahne ersetzt, ist dieser Wirsing-Auflauf mindestens vegetarisch, wenn nicht sogar vegan und nicht weniger schmackhaft.

NEU: Das Rezept könnt ihr jetzt ohne „BlaBla“ downloaden und einfach direkt aus dem Browser drucken und /oder als PDF speichern.
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