
Wer an der jugoslawischen Adria war und das nicht gegessen hat, der muß nochmal hin.
Aber ich habe eine andere Version im Kopf. Dazu ein bisschen Geschichte:
Kurz vor dem Abitur*, habe ich in der Küche einer Raststätte gejobt, immer an den Wochenenden und immer in den Ferien, also Oster-, Weihnachts-, Fasnachts-, Pfngst- und Herbstferien. So habe ich mir meine ersten Fotoapparate und die langen Sommerferien im Süden Europas finanziert.
Das war eine schlimme Maloche.
Natürlich erst als Casserolier – das heißt bis zu den Ellenbogen in den meist angebrannten Riesen-Töpfen stecken. Die mussten blitzsauber sein. Sklavenarbeit.
Später dann als Tellerwäscher – selbst hier gab es Aufstiegsmöglichkeiten. In diesem Großbetrieb gab es natürlich auch eine GROSSE Spülmaschine, begehbar. Aber auch diese Arbeit war zu den Stoßzeiten mehr als heftig.
Zurück zum Reisfleisch.
Der Chef de Cuisine – ein Hitzkopf sondergleichen – hatte ein Herz für die Sklaven, Gemüseputzer, Kartoffelschäler, Tellerwäscher usw. – jedoch nicht für seine Beiköche. Da flogen schon mal die Pfannen…
Also, wenn es denn mal eine kurze Verschnaufpause gab, wurde ich zum Bier (wichtige Zutat zu allen Speisen) holen geschickt. Kam ich zurück, stand immer ein frisches Gericht auf meiner Arbeitstheke und das war oft „serbisches Reisfleisch“, ordentlich Fleisch, viel Gemüse und ziemlich scharf – sehr lecker!
Serbisches Reisfleisch Opa Reiner’s Version
Zutaten für 3 bis 4 Portionen
Wir haben im Kühlschrank:
- 200 g Schweineschnitzel, gewürfelt
- einen Paprika-Mix rot-grün-gelb, entkernt und gewürfelt
- 250 ml warme Gemüsebrühe
- 4 Tomaten geschält, ebenfalls entkernt und gewürfelt
Aus dem Vorrat:
- 1 Dose pürierte Tomaten
- 1 große Zwiebel, gewürfelt
- 1 große Karotte, gewürfelt
- 1 rote Chilischote, kleingehackt ohne Kerne
- 2 bis 3 Zehen Knoblauch, kleingehackt
- 125 g Reis (ich bevorzuge Risotto-Reis, aber Langkorn-Reis geht auch)
Aus dem Gewürzregal:
- Salz, Pfeffer
- Paprika scharf (aus Andalusien mitgebracht – Rosenpaprika geht aber auch)
- 2 Esslöffel Olivenöl

An den Topf, der sollte groß genug sein:
- Das Öl im Topf erhitzen. Das Fleisch kräftig anbraten. Aus dem Topf nehmen, warmhalten. Im gleichen Topf die Zwiebeln leicht bräunen, dann den Knoblauch dazugeben. Leicht anbraten.
- Jetzt den Reis zugeben. Rühren bis er glasig wird. Mit der Hälfte der Gemüsebrühe ablöschen. Die Karotten dazugeben. Ebenfalls das Fleisch.
- Rühren bis die Flüssigkeit fast verbraucht ist.
Die pürierten Tomaten einrühren und 5 Minuten leise weiterköcheln lassen. - Paprika zum Reis geben. Mit der Gemüsebrühe nach justieren.
- Der Risotto-Reis braucht bis zum Garpunkt etwa 20 Minuten, die jetzt fast vorbei sind. Den Reis probieren, er muss gut weich sein.
- Die Chilischote und die Tomatenwürfel dazugeben. Eine handvoll Tiefkühl-Erbsen machen sich nicht nur farblich gut.
Probieren und mit Pfeffer aus der Mühle, Paprika abschmecken. Salzen, falls notwendig, nach Belieben. - Vom Feuer nehmen, gut durchrühren und zugedeckt mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Etwas Olivenöl drüber und schmecken lassen.

Guten Appetit!
So kann man sich in den Quarantäne-Zeiten ein wenig Adria auf den Balkon zaubern!
Ohne Fleisch …
… nennt sich das Djuvec – mmmmh! Und ist dann vegetarisch und sogar vegan!
* Abitur! … habe ich nicht gemacht, bin kurz davor von der Schule abgegangen (worden?).

NEU: Das Rezept könnt ihr jetzt ohne „BlaBla“ downloaden und einfach direkt aus dem Browser drucken und /oder als PDF speichern.