… aber unvergleichlich lecker!
Das Frühjahr beschert uns vielfältige Früchte und Gemüse für Entschlackungskuren oder um einfach den Winterspeck mit leckerem Essen zu reduzieren … ☺️
Und hier ist nun die Frage Frucht oder Gemüse?
Bei dieser Frage verweigert sogar Wikipedia eine klare Antwort (siehe unten) und umschreibt mit „Blütengemüse“!
Egal, jedenfalls sehr gesund und trotzdem sehr, sehr lecker!
Genießen kann man diese Frucht von Mai bis Oktober. Ein tolles Sommergemüse. Besonders schöne und geschmacklich hervorragende Exemplare kommen aus der Bretagne. Da gibt es sogar ein eine Marke „Prince de Bretagne“ AOC – ein fast königlicher Genuss!
Artischocken „nature“
Das ist wohl die einfachste Art dieses „Blütengemüse“ zu zubereiten.
Pro Person:
- eine schöne große, feste Artischocke
(die Blätter sollen den Blütenkopf fest umschliessen) - Zitronen
- Salz




So gelingt die Zubereitung:
- Die Artischocken waschen
- Bei jungen, frischen Artischocken wird nur der Stiel ganz knapp am Boden abgeschnitten und die Artischocke sofort in eine Schüssel mit Wasser und Zitronenscheiben legen. So wird das Oxidieren der Schnittstelle verhindert.
- In einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen.
Kräftig salzen. - Die Artischocken etwa 30 Minuten auf mittlerer Flamme kochen.
- Zur Probe eine Artischocke aus dem Kochwasser heben.
Läßt sich ein Blatt leicht ablösen, ist die das „Blütengemüse“ gar. - Aus dem Wasser heben und etwas abkühlen
- Mit ein wenig Vinaigrette servieren.
Ich verwende hier nur die Grundversion aus Essig, Olivenöl, sehr klein geschnittenen Schalotten, Salz, einer kleinen Prise Zucker und Wasser.
Dadurch bleibt der feine Geschmack der Artischocke erhalten.
Das komplette Rezept zur Vinaigrette findet ihr beim Spargel.
Diese Vinaigrette kann man nach Belieben variieren und passt zu vielen Gemüsen und Salaten.
… und so ist der Genuss perfekt:
Blatt für Blatt abzupfen und das untere Ende je nach Konsistenz abbeissen oder abzuzzeln. Wer mag kann hier schon den Blattboden in die Vinaigrette dippen.
Irgendwann erreicht ihr die inneren Blütenblätter. Da merkt ihr schnell, daß diese ziemlich ungenießbar, weil strohig sind. Dieses Stroh wird mit einem Messer vorsichtig abgeschnitten, sodaß das Herz, der Fruchtboden, freigelegt wird. Mit etwas Vinaigrette beträufeln und in kleinen Stückchen genießen.
Dazu gibt es gewöhnliches Baguette (pur ohne Zusätze wie Oliven, Nüsse oder Kräuter) und einen schönen Rosé aus der Provence!
Ein ganz besonderer Genuss sind
Baby-Artischocken gebraten
Das ist eine hervorragende Vorspeise. Die kleinen Artischocken kommen aus Italien. Carciofini sind komplett essbar – gekocht, frittiert, eingelegt und hier gebraten eine echte Bereicherung der Sommerküche.
Pro Person:
- zwei bis drei Baby-Artischocken, je kleiner desto besser (bekommt man leider nur ganz selten). Werden meist mit Blattwerk angeboten.
- reichlich kleingehackten, leicht gesalzenen Knoblauch
- eine gestiftelte Karotte
- natives Olivenöl, Pfeffer, Salz
- Provence-Kräuter-Mischung
- Weißbrot zum Dippen
Zubereitung:
- Die Artischocken waschen.
- Die Blütenblätter von oben her stark beschneiden.
- Den Stiel knapp abschneiden.
- Die Blüten vierteln und das eventuell schon vorhandene Stroh mit einem scharfkantigen Löffel auskratzen.
- Sofort in Zitronenwasser legen, um das Oxidieren zu verhindern (ist nicht schlimm, sieht nur häßlich aus).
- In einer großen Pfanne reichlich Olivenöl erhitzen.
- Die Artischocken-Viertel gut abtropfen und im Öl unter Wenden mit der gestiftelten Karotte und den Provence-Kräutern braten.
- Gegen Ende den Knoblauch drüber streuen und fertiggaren.
- Die Artischocken am besten in der Pfanne auf den Tisch bringen.
Weißbrot zum Dippen und Rosé de Provence dazu servieren.
Herzhaft zugreifen!
Guten Appetit!
Artischocke
GemüseDie Artischocke ist eine distelartige, kräftige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütler. Die Sortengruppe der Artischocken wird wegen ihrer essbaren knospigen Blütenstände angebaut und als Blütengemüse verzehrt. Wikipedia
PS: es ist ratsam jedem Esser einen Napf für die nicht essbaren Reste zur Seite zu stellen. So genußvoll dieses Essen auch ist, es ist auch abfallintensiv – Bio-Abfall!