Kloß‘ mit Soß‘ …


Kinder bekommen in fränkischen und/oder bayrischen Gastwirtschaften, mit Vorliebe von den Erwachsenen „Kloß mit Soß“ bestellt!
Kloß gibt es immer und irgendeine Soße auch.
OK – es gibt viele Möglichkeiten den Geschmack von Kindern zu verderben.
Das erscheint mir eine der Schlimmsten.
Es ist nicht der Kloß – da kann man am wenigsten falsch machen.
Kloßteig aus gekochten Kartoffeln, aus rohen Kartoffeln oder halb und halb, ist und bleibt Kartoffelteig.

Nein – es ist die Soß‘!

Eine ominöse Bratensoße, höchstwahrscheinlich – weil mengenmäßig – aus der Dose mit ganz viel Glutamat, wegen Geschmack und so! Das soll gut und gesund sein?
Nein – Hauptsache die Göre mampft, ist still und stört nicht bis zum Nachtisch.

Das als Gemeinheit zu Beginn. Es gibt Dinge, da weigere ich mich sie zu verstehen.

So und jetzt zur Sache.
Auch da wo ich herkomme, liebt man Klöße mit Soße. Jedoch, da gehört schon noch was anderes dazu, zum Beispiel …

Kartoffelklöße mit einer cremigen Pfifferlingsoße

das ist schon was anderes.
Auch Kinder mögen den feinen samtigen Geschmack und die feste Konsistenz der scharf gebratenen Pilze.

Auf geht’s – pro (erwachsene) Person:

  • 150 g frische, fertig geputzte Pfifferlinge
    (gibt es von Juni bis September auf dem Wochenmarkt, auch im Supermarkt)
    Es gehen aber auch Champignons, Kräuterseitlinge oder Steinpilze.
    Alles Pilze, die durch scharfes, kurzes Anbraten eine feste Konsistenz bewahren und ein Mundgefühl wie Fleisch haben.
  • Klossteig
    (kann man selber machen, muss man aber nicht. Es gibt ihn frisch&fertig abgepackt im Kühlregal. in allen gewünschten Variationen – sogar BIO)
  • eine halbe Zwiebel, sehr fein geschnitten
  • eine kleine Zehe Knoblauch, sehr fein gehackt
  • etwas Mehl
  • Saft einer halben Zitrone
  • 100 ml Liter Milch, Zimmertemperatur
  • einen halben Becher Creme fraîche
  • Pfeffer, Salz, Muskat

So geht das Rezept schon mal als vegetarisch durch.
Wenn aber die Kuhmilch durch Hafer- oder Dinkelmilch ersetzt wird und das Butterschmalz durch Öl, dann ist der Genuss vegan
!

Pfifferling, Speisepilz gibt es frisch von Juni bis Ende September
Pfifferling, Speisepilz gibt es frisch von Juni bis Ende September

Der Reihe nach:

  • Wasser aufsetzen – reichlich! Die Klöße müssen frei schwimmen.
    Ein Esslöffel Salz auf drei Liter Wasser, das reicht aus.
  • den fertigen Teig ordentlich kneten und aus je 100 g Teig Klöße formen. Das geht am besten mit feuchten Händen.
  • Ins kochende Wasser gleiten lassen – Vorsicht spritzt! – kurz aufkochen und dann etwa 20 bis 25 Minuten bei schwacher Hitze ziehen lassen.
  • in der Zwischenzeit die geputzten Pfifferlinge mit etwas Öl oder Butterschmalz schnell und scharf anbraten. Aus der Pfanne nehmen.
  • In der gleichen Pfanne die Zwiebeln und den Knoblauch glasig dünsten. Mit etwas Mehl bestreuen und vorsichtig bräunen lassen.
  • Mit dem Zitronensaft ablöschen.
  • Die Milch dazugeben
    (Jetzt sieht es aus, als würde alles gerinnen! Keine Panik.)
    Unter ständigem Rühren etwa 5 Minuten aufkochen.
  • Die Pfifferlinge und die Creme fraîche einrühren. Mit Pfeffer, Muskat und etwas Salz mild würzen.
  • Jetzt sind auch die Klöße fertig. Mit einem Glas kaltem Wasser abschrecken .
    Aus dem Kochwasser heben, kurz abtropfen lassen und zwei Klöße auf einem großen Suppenteller mit der Soße anrichten.
    Mit gehackter Petersilie bestreuen.

Guten Appetit!

Kartoffelklösse aus gekochten Kartoffeln mit cremiger Pfifferlingsosse
Kartoffelklösse aus gekochten Kartoffeln mit cremiger Pfifferlingsoße

Keinen Pfifferling wert sein!

Der Pfifferling kommt in einigen Redewendungen vor. Keinen Pfifferling wert sein, auf etwas keinen Pfifferling geben, das kümmert mich einen Pfifferling! Früher kam der Speisepilz wohl in so großen Mengen vor, dass er so billig war, dass er schon fast wertlos war. Als Sinnbild des Wertlosen wird er schon seit dem 16. Jahrhundert gebraucht.

https://www.sprichwoerter-redewendungen.de/redewendungen/keinen-pfifferling-wert-sein/

Die Zeiten zu denen es den Pfifferling zu Hauf‘ gab, sind lang vorbei.
Wie überhaupt die ganzen heimischen Speisepilze anscheinend verschwinden. Seit zwei Jahren habe ich an den mir bekannten Stellen weder Pfifferlinge, noch Maronen oder Steinpilze gefunden. Dafür aber eingeschleppte Pilze wie den Tintenfischpilz. Kommt anscheinend aus Australien.
Wer redet da von Klimaverschiebung?

Schreib mir was, ich freue mich drüber...

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