… oder so!
Dieser Sommer 2019 beschert uns nicht nur eine ungewöhnliche Hitze, sondern auch besonders süße heimische Früchte von hoher Qualität.
Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen frisch geerntet landen in unseren Mündern und nicht nur da. Es werden viele Marmeladen-, Konfitüren- und Einmachgläser gefüllt.
Einiges landet auch in der Tiefkühltruhe und wartet dort auf seinen Einsatz.
Und so traurig es auch ist, Weihnachten steht vor der Tür!
… aber da hilft ein leckerer Rumtopf
Es braucht einen Seelenwärmer.
Ein Rumtopf, rechtzeitig mit erntefrischen Früchten angesetzt, ist da genau das Richtige.
Und einfach gemacht noch dazu.

Wir brauchen:
- ein hohes Gefäß mit Deckel, 5 Liter.
Glas oder Metall ist suboptimal, besser ist Steingut oder Porzellan - je 500 g erntefrische Früchte, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Brombeeren. Später im Jahr dann Mirabellen, Pflaumen, Birnen, was das Herz begehrt
- hochprozentigen Rum, ich nehme zur Hälfte (Achtung: Werbung nicht bestellt!) 80%igen Strohrum und weißen Rum mit 37%. Dadurch wird es etwas milder. Knapp 60% Alkoholgehalt ist genug um eine Schimmelbildung zu verhindern.
- 500 g weißen Rohrzucker für die ersten Früchte, danach pro Fruchtsorte nur noch 250 g. Der hohe Zuckergehalt verhindert ebenfalls die Schimmelbildung.
So geht’s weiter:

- Ich fange mit den Erdbeeren an.
Manche sagen, die sehen nachher nicht so schön aus – stimmt!
Sie geben aber ein schönes Aroma. Und durch die Hitze dieses Jahr gibt es besonders viele kleine zuckersüße Früchte, die braucht man nicht zu schneiden, die bleiben erkennbar als Frucht und sind zum Schluss schön knackig.
Geschnittene Früchte zerfallen bis zur Unkenntlichkeit. - Erdbeeren abbrausen, gut trocken tupfen.
Jegliches Wasser vergrößert die Gefahr von Schimmelbildung.
Bevor ich die Erdbeeren putze, lasse ich sie noch einen Moment, mit einem Küchentuch abgedeckt, trocknen – es hat keine Eile! - Das Grün abzupfen, nicht schneiden.
Dabei nicht so schöne Früchte vertilgen. Mmmh! Prinzip Aschenputtel! - 500 g abwiegen
(wenn was über bleibt, kommt das in Müsli oder wird gleich verputzt) - in den Rumtopf legen und mit
- 500 g weißem Rohrzucker bestreuen, aber normaler raffinierter Zucker tut es auch
- ca 30 Minuten stehen lassen.
Wenn der Zucker Fruchtflüssigkeit zieht (das sieht man deutlich) mindestens
0,5 Liter Rum dazugeben. Die Früchte müssen gut bedeckt sein. - Deckel drauf – NICHT UMRÜHREN! Gilt für jeden der folgenden Schritte!
- am nächsten Tag das gleiche Procedere mit den Himbeeren, aber nur noch die Hälfte vom Zucker. Mit Rum auffüllen.
- am darauffolgenden Tag die Kirschen
- die Kirschen nur entstielen und mit dem Stein in den Topf
Das gilt für alles Steinobst (Mirabellen, Pflaumen) - Rum muss immer soviel zu gegossen werden, dass die Früchte bedeckt sind.
- An einem dunklen Ort aufbewahren.
Am besten mit einem Warnschild davor:
„Finger weg! Wer etwas nascht, bekommt im Winter nichts!“

Ein Problem habe ich allerdings.
Mein 5-Liter-Topf ist dieses Jahr schon voll. Auf zum nächsten Flohmarkt und ein weiteres Gefäß ergattern.
Denn es warten noch heimische Aprikosen, ebenso Pfirsiche (kleine feste Früchte, die werden halbiert – kein Import), Pflaumen und Mirabellen. Auch Birnen sind lecker. Feste kleine Früchte, z.B. der Sorte Forelle, geschält, entkernte und geviertelt machen sich auch gut im Rumtopf.
Wenn dann die Zeit gekommen ist, also der November, verfeinern ein oder zwei Löffel den Griesflammeri, das Vanilleeis oder den Punsch.
Aufgegossen mit einem trockenen Sekt ist das auch ein schöner Apéritif oder Cocktail – etwas Eis und ein Blatt eingefrorene Minze dazu (der kluge Mann baut vor) – perfekt.
Nix für Kinder!
Aber an die habe ich auch gedacht, von jeder Frucht landen ein bis zwei Pfund in der Tiefkühltruhe. Das gibt dann ein schnelles selbstgemachtes Eis oder eine heiße Fruchtsoße zum Griesbrei, Milchreis oder Vanilleeis. So haben alle was davon.

Da freut man sich schon fast auf den Winter 😉!