Seeteufel – die erste…


Eigentlich wollte ich nur ein paar Haushaltssachen und etwas frisches Obst einkaufen. Aber…

Genau aber, in dem Supermarkt ist direkt in Sichtweite zu Obst und Gemüse ein kleiner, feiner Stand mit Fisch. Meist das übliche Seelachs, Rotbarsch, Lachs, manchmal auch Kabeljau, Pulpo – also Tintenfisch -, Kalamares von guter Qualität.
Der Verkäufer ist Rumäne und kennt mich bereits – zu meinem Erstaunen!

Jedenfalls ich bin bei Obst und Gemüse und merke, dass mich jemand fixiert.
Der Fischhändler winkt mir zu. OK – ich zu ihm hin!

Gravierender Fehler! Er hat Seeteufelschwänze, Lotte! Der Preis, teuer, aber ähnlich dem, was man in Frankreich bezahlt. Mit anderen Worten hat mich nicht wirklich erschreckt.

Zweiter Fehler! Ich lasse mir das Teil zeigen! Sehr schön! Wenn man weiß, dass der Seeteufel sein bestes unter 7 (sieben) Hautschichten verbirgt (siehe unten) und dann einen sauber geputzten Schwanz mit weißem Fleisch sieht. Ja! Ich bin schwach geworden und habe mir ein besonders schönes Stück abschneiden lassen.

Keine Schönheit! Aber der wahre Wert liegt wie so oft im Inneren ©Heigeheige – Eigenes Werk

Wie auf dem Bild oben bekommt man dieses Prachtstück nur in den Häfen Frankreichs, Spaniens oder Portugals zu Gesicht. So wäre dieser Fisch bei uns ein Ladenhüter.

Hinter dem riesigen Kopf mit den Monsterzähnen ist der Schwanz. Ein Fisch ohne Gräten. Nur die Mittelgräte, eigentlich ein Knorpel. Dadurch sehr gut für Kinder geeignet, hinzu kommt zartes Flesch mit vorzüglichem Geschmack. Schmeckt eher wie Languste, als nach Fisch.

So sieht das für den Verbraucher schon besser aus!

OK – ich gebe zu, ich rede mir gerade den Preis schön!
Mit dem Knorpel waren das 600 g. Und dann musste ich mich von dem Kollegen hinter der Theke auch noch als Kapitalist beschimpfen lassen!
Spaß! Der Bursche weiß genau womit er mich fängt. Fischhändler halt!

Das habe ich nicht auf einmal gegessen! Zwei vorzügliche Mahlzeiten wurden daraus.
Hier das erste Rezept. Das zweite kommt in der Folge.

Seeteufel-Röllchen an Brokkoli-Mousse

Zutaten:

  • ca 250 g Seeteufelfilet (muss noch von der letzten Haut befreit werden. Kocht oder brät die mit, wird sie unangenehm zäh)
  • ein bis zwei mehlig kochende Kartoffeln
  • 200 g Brokkoli, die Röschen von den Stielen getrennt, die Stiele kleingehackt
  • eine halbe rote Paprika geschält. Das geht sehr gut mit dem Sparschäler.
  • Sahne
  • eine Scheibe spanischen Serrano-Schinken
  • eine Bio-Zitrone
  • Olivenöl
  • Pfeffer, Salz

An den Zutaten sieht man schon, es ist ein sehr einfaches Gericht. Ganz auf den Fisch konzentriert.
Je besser die Ware, desto geringer der Aufwand.

Zubereitung.

  • Die letzte Haut sorgfältig entfernen und die Filets vom Knorpel trennen.
    Den einen Teil möglichst luftdicht verpackt im Kühlschrank unterbringen.
    Das andere Stück zweiteilen, innen etwas pfeffern und mit einer halben Scheibe Serrano-Schinken belegen. Aufrollen. Binden. Oben und unten mit einer Scheibe Zitrone belegen. Im Kühlschrank abgedeckt frischhalten.
    Das Fleisch ist sehr empfindlich.
  • Die Kartoffel mit Schale in gesalzenem Wasser weich kochen.
  • Den Brokkoli putzen. Die festen Stiele in kleine Stücke schneiden. In etwas Olivenöl weich dünsten. Die Röschen mundgerecht zerkleinern. Wenn die Stiele weich sind, kurz mit dünsten.
    Salzen, pfeffern. Warmhalten.
  • Die fertigen Kartoffeln abkühlen, schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. Mit etwas Butter verrühren. Den Brokkoli dazu und mit dem Kartoffelstampfer zerdrücken. Es dürfen ruhig Stücke bleiben.
    Sahne hinzufügen. Nicht zu viel. Das Ganze soll cremig, aber nicht flüssig sein.
    Mit Salz, Pfeffer und Muskatblüte abschmecken. Warmhalten!
  • Den Fisch aus dem Kühlschrank holen.
    In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, die Fischröllchen erst von einer Seite etwa 5 Minuten zusammen mit den Zitronenscheiben, einer angedrückten ungeschälten Knoblauchzehe und ein paar Stücken geschälter Paprika braten. Dann wenden und die andere Seite genauso lang braten. Es ist ratsam, die Innentemperatur mit einem Einstich-Thermometer zu messen. Sie sollte keinesfalls mehr als 50°C betragen. Das Fleisch muss noch glasig sein.
    Den Bratenfond mit einem Schluck Weißwein ablöschen
  • Alles auf einem warmen Teller anrichten. Den Fisch mit dem Bratenfond übergießen.
    Am Tisch Salz und Pfeffer aus der Mühle reichen.

Das habe ich so ähnlich in der Normandie gegessen.

Guten Appetit!

Seeteufel – die zweite … folgt!

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