Ananas – Frucht der 100 Beeren


Ananas comosus © H. Zell, Wikipedia

Was wie ein Schildwall der Wikinger aussieht, sind die Früchte aus fast 100 kleinen rot-violetten Blüten. Die daraus entstanden Beeren verwachsen um eine Blütenachse zu einer Scheinfrucht. Damit wissen wir jetzt warum das Teil so einen harten Kern (Stamm) hat.

Aus Paraguay kommend wurde diese Staude, die erst nach anderthalb Jahren eine Blüte und dann eine Frucht bildet, in allen tropischen Gebieten zwischen 25° nördlicher wie südlicher Breite heimisch.
Von Südamerika aus hat sie in Mittelamerika, Afrika, Asien bis Hawai (Toast Hawai) ausgebreitet.

Aber …

Das ist mal wieder so eine Frucht, die man aus vielfacher Hinsicht nicht kaufen und essen sollte.

Ökologisch und ökonomisch fragwürdig, da wertvolles Ackerland vernichtet wird und der Transport aus den südlichen Gefilden einen gewaltigen CO2-Fußabdruck hinterläßt.
Die Monokulturen werden zwar mit Zwischenkulturen aufgewertet, aber es dauert drei Jahre bis die Pflanze das erste mal blüht. Ein Pflanze bringt immer nur eine dieser wundervollen Blüten pro Erntezyklus hervor.
Nach drei Erntezyklen ist die Pflanze ausgelaugt und der Boden mit Pestiziden verseucht. Der Anbau und die Zucht ist sehr arbeitsintensiv.
Sieht man den Preis der Ananas bei uns im Handel, kann man davon ausgehen, dass der Arbeiter auf dem Feld nur einen Hungerlohn erhält.
Zudem die Transportwege egal ob Schiff oder Flugzeug sind umweltschädlich.
Näheres darüber hier https://de.wikipedia.org/wiki/Ananas

Aber etwa 70% der Ernte werden in den Ursprungsländern verzehrt, nur knapp 30% kommen in den Welthandel. Die Frischfrüchte für den Export werden kurz vor der Reife geerntet. Sie kommen also niemals, wie in der Werbung behauptet, vollreif bei uns auf den Tisch.

Wie bekomme ich eine reife Ananas

So genug gemault. Die Frucht ist sehr lecker und man kann einiges damit machen.

Die einmal geerntete Frucht reift nicht nach. Also ist es etwas Glücksache eine wirklich reife Ananas zu ergattern.

Einige Merkmale:

  • Frische grüne Blätter, Geruch und Gewicht sind schon mal Merkmale
  • Den Reifegrad kann man nur erschnüffeln.
    Also mit der Nase kaufen, reife Ananas duften sehr intensiv.
  • Braune Schuppenspitzen sind ebenfalls ein Anzeichen für Reife.
    Wohingegen die Farbe der Frucht, ob grün oder orangebraun absolut keine Rolle spielt.
  • Das Fruchtfleisch muss auf leichten Druck nachgeben.
  • Die Blättchen am Schopf müssen sich leicht lösen lassen.

Nun ja, spätestens wenn der Obsthändler dich bei Punkt 4 und 5 erwischt, fliegst du aus dem Laden — vielleicht kommt die zermatschte Ananas hinterher 😉!

Inhaltsstoffe:

Vitamine in 100 g Fruchtfleisch:
hauptsächlich Vitamin C – 22 mg
Mineralstoffe in 100 g Fruchtfleisch:
135 mg Kalium, 4,8 mg Natrium, 12 mg Kalzium, 13,2 mg Phosphor, 0,2 mg Mangan
Kalorien:
57 auf 100 g Fruchtfleisch
Zucker:
13,1 g auf 100 g Fruchtfleisch
Medizin:
Die frische Frucht enthält das eiweißspaltende Enzym „Bromelain“. Das findet vielfältigen Einsatz in der Medizin.
Beim Konservieren wird dieser Wirkstoff zerstört, während der Vitamin-C-Gehalt weitestgehend erhalten bleibt.
Die Wirkung von Bromelain ist der Art stark, daß die Menschen in den Plantagen Schutzkleidung tragen um sich vor Hautschäden zu bewahren.

Abgesehen davon, dass die Ananas jeden Obstsalat aufpeppt, gibt es hier noch ein paar kleine Rezepte:

Asiatisch-scharfer Ananas-Dip

Bildnachweis:
Ananas comosus, Bromeliaceae, Ananas, Infloreszenz; Botanischer Garten KIT, Karlsruhe, Deutschland. Die Pflanze wird in der Homöopathie als Arzneimittel verwendet: Ananas sativus (Anana-c.)
© H. Zell
Alle anderen Bilder sind meine eigenen. Falls ihr eines dieser Bilder verwenden wollt, lest das https://opaskitchen.blog/usage/

Schreib mir was, ich freue mich drüber...

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