… es hat lang gedauert, bis dieses Gericht fertig war!
Nicht das eigentliche Gericht, sondern das Endergebnis meines Projekts!
Ich wollte mal was anderes machen. Von Berufs wegen bin ich mit den einschlägigen graphischen Programmen bestens vertraut.
An was ich mich, wohl aus Zeitgründen, bisher nicht gewagt hatte, ist die Produktion eines Videos – OK!
Man(n) hat ein einschlägiges Bundle (kein Name, keine Werbung) zur Verfügung. Einmal gekauft und bisher immer brav upgedatet.
Also ran an den Speck – als Rentner soll man sich ja beschäftigen 🤣 !
Das Produkt der Kochaktion wurde zwar auf Vorrat gemacht, ist aber zwischenzeitlich aufgegessen. Das war wohl auch um mich immer wieder daran zu erinnern, daß ich ein Videoclip machen wollte!
Schweinesulz im Glas
so heißt der Hauptdarsteller!
Kosten: günstig, wenn man die Vielzahl der Einmachgläser berücksichtigt
Schwierigkeit: einfach
Zeit: ziemlich zeitaufwändig, aber es lohnt sich. Zumal, wenn man bedenkt wie schnell und wie oft man damit eine leckere Mahlzeit zu bereiten kann
Nicht jeder mag das, aber diese Sulz hat nichts mit dem Kunstprodukt zu tun, das ihr allenthalben in den Geschäften zu kaufen bekommt. Es ist absolut frei von irgendwelchen chemischen Produkten, Geschmacksverstärkern und Ähnlichem, wenn man von dem Pökelsalz mal absieht, ohne das man nicht auskommt.
Tatata – hier der Clip
Natürlich gibt es trotzdem wie immer eine ausführliche Rezeptur und Fertigungsanweisung – für die Sulz, nicht für den Video-Clip. Da sind auch noch ein paar Dinge genauer beschrieben, die ich im Clip nicht berücksichtig oder besser vergessen habe
Die Beschreibung ”Wie mache ich einen Video-Clip” wäre ein Roman von einer mehr oder weniger tragischen Beziehung, mit einem durch einen heftigen Schnitt herbeigeführten „Happy-End“!
Die Zutaten:
- 1,5 kg gepökeltes Schweinefleisch, vorzugsweise Haxe mit Knochen, Bauchfleisch ohne Knochen (beim Metzger deines Vertrauens bestellen)
- 700 g Schweinefleisch vom Nacken mit Knochen
- Suppengemüse für die Sud (Karotten, Pastinake, Petersilienwurzel, Sellerie, Lauch usw.)
- Zwiebeln
- Gewürze – Wacholderbeeren, Pimentkörner, Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Gewürznelken, Muskatnuss, getrockneter Chili in einem Mörser etwas angestoßen und in einen Teebeutel oder in einem Teesieb
- Wichtig: ein gutes Sulzenpulver
(Werbung: z.B. Original Müller’s Sulzenpulver. Gibt es im Internet) - 75 ml Weißweinessig
- zwei schöne Karotten in dünne Scheiben, etwas Sellerie, eine halbe rote Paprika
- zwei große Gewürzgurken
- und wer mag (ich) zwei der drei hartgekochte Eier
Genügend Schraubverschlussgläser – 240 ml, sind für eine Portion vollkommen ausreichend. Rein rechnerisch werden 10 Gläser gebraucht. Es ist jedoch in jedem Fall besser ein paar mehr vorbereitet zu haben.
Je nachdem wieviel bzw. wie wenig Knochen am Fleisch noch waren, braucht man deutlich mehr. Bei dieser Aktion waren es 16 Gläser – uff!
Jetzt geht’s los:
- Das Fleisch abwaschen und in einen ausreichend großen Topf legen (mindestens 5 Liter, besser größer), mit soviel kaltem Wasser auffüllen, dass das Fleisch knapp bedeckt ist.!
- Nicht Salzen! Das Pökelfleisch ist salzig genug. Die später aufgefangene Sud kann immer nachgewürzt werden.
- Aufkochen lassen und bei mittlerer Hitze 1 Stunde köcheln lassen
- In der Zwischenzeit das Gemüse waschen, putzen.
Das Wurzelgemüse würfeln. Alles nach einer Stunde in den Topf geben und auf kleiner Flamme weiterköcheln - Immer mal probieren, ob das Fleisch schon weich ist.
Es sollte sich leicht vom Knochen lösen, aber nicht zerfallen. Wir wollen ja schöne Fleischstückchen in der Sulz haben. - Das Fleisch aus dem Sud nehmen und abkühlen.
- Den Sud erst durch ein Haarsieb gießen, danach durch ein Passiertuch gebe. Kleine Knochensplitter mag keiner in der Sud.
- Etwa einen halben Liter vom Sud abmessen.
Mit dem Essig mischen und nachsalzen. Das Ganze muss richtig sauer schmecken.
Das Aspik schwächt den Geschmack deutlich ab. Ich war hier etwas zu vorsichtig.
Das Sulzenpulver abmessen (siehe Packungsbeilage) und mit dem Schneebesen in den abgekühlten Sud einrühren. - In jedes der vorbereiteten Gläser einen Esslöffel vom Sud geben und ab damit in den Kühlschrank.
- Die Karotten in dünne Scheiben scheiden, ebenso den Sellerie.
In ein wenig Sud glasig dünsten. Abkühlen. - Das abgekühlte Fleisch vom Knochen lösen.
Die Schwarte und evtl. Fett in sehr kleine Würfel schneiden (5×5 mm).
Das Fleisch in schöne größere Würfel, etwa 20×20 mm. - Den Paprika in feine Streifen schneiden. Die Gewürzgurken grob würfeln.
- Fleisch, Schwarte, Gemüse und Gurke gut miteinander mischen.
Mit gemahlenem Koriander, Muskatnuss, Pfeffer, Kümmel nachwürzen.
Ein paar angestoßene Senfkörner machen sich auch gut. - Die hartgekochten Eier halbieren. Jeweils ein halbiertes Ei mit den Eigelb nach unten in das vorbereitete Glas legen.
Mit dem Fleischgemisch einfüllen. Dann mit der gesäuerten Brühe bis fast zum Rand auffüllen. Etwa 5 mm freilassen.
Mit den Gläsern ohne Ei genauso verfahren. - Fest verschrauben.
- In einen großen flachen Topf ein Küchentuch legen. Die Gläser hineinsetzen und Wasser bis zum Deckelrand der Gläser auffüllen.
- Bei kleiner Hitze 120 Minuten bei 85°C einkochen. Die echte Einkochzeit beginnt, wenn die 85°C erreicht sind.
Hilfreich ist hier ein Grill- oder Bratenthermometer. - Vorsichtig aus dem Wasser heben und abkühlen lassen. Im Kühlschrank aufbewahren.
Hält bei konstanter Kühlschranktemperatur mehrere Wochen.
Das Aspik ist erst nach ein paar Tagen richtig fest – aber dann!

Mühsam war der Weg dahin, aber immer wieder ein Leckerbissen.
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